vielleicht, viel leichter

vielleicht endlich schlafen gehen

vielleicht endlich gerade stehen

vielleicht endlich sich vertrauen

vielleicht mehr in die augen schauen

vielleicht niemals wieder weinen

außer vor glück oder vor wut

vielleicht endlich meinen

dass das eigene nichts zur sache tut

wer bist du denn schon mit deinen problemen

den oft erdachten, fast bequemen

deinen erbärmlichen egobezogenen

deinen lügenden, selbstbetrogenen

du bist mehr!

du bist mehr als die angst, die da

du bist mehr als die blöde gefahr

der wolken, die dein licht verdecken

du bist mehr, viel mehr als du denkst

es liegt an dir, wem du beachtung schenkst

deinen zweifeln, der mutlosigkeit

oder vielleicht deiner einzigartigkeit...

 

vielleicht endlich schlafen gehen

 

treffen

regierende haben gipfeltreffen
bäcker haben kipferltreffen

und warum kommt bei letzteren immer was besseres raus?

empfangnisverhütung

wenn sich zwei handys verlieben
dann strahlen sie sich an
und das, was sie am schluss getrieben
nur telefonsex sein kann...

hmmm...

Wenn du mit jemandem nichts mehr zu reden hast, vielleicht hast du dann etwas mit ihm zu schreiben...

erfolgreich

Erfolgreich ist, wenn irgendwann erfolgt, dass es reicht.

zu

Ohne mein Zutun
es zu tun
fehlen die Zutaten 
zu Taten

satz

mit einsatz
kam nur ein satz
aus dem munde des sprechenden
und mit entsprechendem schämen gab er schämenhaft zu:
"ein satz fehlt, drum wird die geschichte nicht erzählt. denn der eine satz - er zählt!"

endlich?

endlich wieder schreiben
nicht mehr schweigsam bleiben
schweigsam?
spreche ich denn
breche ich wenn
ich schreibe mein schweigen
nur so kann ich zeigen
was sich regt
sich bewegt
in mir selbst tief drin
für wen macht es denn sinn
worüber ich stets klage
was ich stell in Frage
was mich verwundet, mich verletzt
mich verwundert, mich versitzt
in meine, meine Welt
die mit mir geht und läuft und fällt
und wieder sich dreht und dreht und dreht
bis am ende nur noch steht:
endlich wieder schreiben

endlich?
nein, nicht endlich
sondern beginnlich
und so beginn ich...

zeit

mir rennt die zeit wieder davon
jetzt, ja jetzt seh ich das schon
nur in eile, nur in hast
und erneut etwas verpasst
mein tag bräuchte mehr stunden
und ich 
mehr zeit

ich bin wieder mitten drin
in der zeit, die rennt dahin
die verrinnt, verläuft, verfliegt
mich besetzt und mich besiegt
mein tag bräuchte mehr stunden
und ich
mehr zeit

auf den drücker, auf den letzten
den ganz knappen, abgehetzten
ist die arbeit nun getan
und schon steht die nächste an
mein tag bräuchte mehr stunden
und ich
mehr zeit

was denn? schon so spät?
gott, wie die zeit vergeht
gott hat ja doch keine schuld
und ich keinerlei geduld
mein tag bräuchte mehr stunden
und ich...

ich hab grad keine zeit darüber nachzudenken, wofür es zeit wäre, wenn ich mehr zeit hätte, aber wenn ich mir mal zeit nehmen würde und zeit wäre, dann hätte ich zeit dafür, die zeit zu nützen, und eine zeit lang darüber nachzudenken, wofür es eigentlich an der zeit wäre...




mehrstufenklassen

mehrstufenklassen?
das sind die wo man viel treppen raufgehen muss, oder?

bewusst

kommt es vor, dass du dich fragst
was du wie zu wem denn sagst?
spürst du nach wie du stehst,
weißt du auch, wie du gehst?
stehst du jetzt zu der frage?
ja, wie geht es dir gerade?

wie betrittst du einen raum?
oder achtest du drauf kaum?
eher leise, nur nicht stören,
türe auf, man soll es hören?
schaust du dich dann erst mal um,
findest du die frage dumm?
warum?


imagine

imagine being sleeping beauty,

just to sleep would be your duty,

surrounded by roses one hundred years,

until a man comes lacking all fears.

he kisses you to give it a try,

let’s hope, he is a handsome guy!

 

imagine being the great Houdini,

more powerful than lovely Jeannie,

master of illusions and magic,

with tricks exciting, famous, tragic,

and if you fail – don’t worry, man,

the people think it is your plan.

 

imagine being siegfried the hero,

famous just like robert de niro,

a brave and cute and gorgeous knight,

you even won the dragon’s fight.

murder will be the end of your life,

being betrayed by your stupid wife.

 

imagine being superman,

saving the world as much as you can,

sensing danger wherever you are,

sometimes near and sometimes far.

i have to tell you what is true:

cape and tights look silly on you!

 

imagine being mrs. monroe,

beautiful lady, head to toe,

some like it hot and so do you,

more often you feel sad and blue.

happy birthday, mr. president,

nobody’s perfect in the end.

 

imagine being elvis, the king,

girls go crazy when you sing,

you’re in disguise in the ghetto for real,

love me tender with your sexappeal,

oh, I like your voice and hair

just wanna be your teddy bear.

 

 

 

imagine being rudolf  nurejew,

the one and only ballet dance chef,

blessed with an enormous gift,

loving every swan you lift.

a man so strong and oh so tall,

but man in tights, we can see all.

 

imagine being a little hobbit,

finding a ring and finally drop it,

not aware what it’s really worth,

walking miles through middle earth.

sometimes in trouble and pain, but hey:

have faith in gandalf – white or grey!

 

imagine being yourself  today

what would you look like: can you say?

 

divinity

we don't feel good enough - why?

we are so fortunate and cry

we are so happy somewhere inside

and all we do is: hide

hiding from ourselves within

hiding from everyone, everything

refusing to show just who we are

and we feel we are too far

far away from what we need

far away from every deed

far away from our light

far away from: "this is right"

could it be? could we see?

that everything is right for us?

could we get? could we accept?

that everything is glorious?

everything is right

everything is light

everything is fine

cause you're human and just divine...

gescheiter t

eines tages hab ich getroffen

einen sandler, stockbesoffen

der noch immer sein dosenbier trank

vor sich hinmurmelnd auf einer bank.

 

dass ihm die leute nicht gewogen

merkte man an dem großen bogen

in dem sie um ihn standen

sympathien waren nicht vorhanden.

 

und auf einmal sprach diese person

in getragenem, sonorem ton

„ich bin traurig, verzweifelt und allein

aber ich…ich halt’s wenigstens nicht geheim!“

frau

wie andrea decarlo in seinem roman "techniken der verführung" eine frau beschreibt:

...und es gibt dermaßen viele gründe, sich von einer frau angezogen zu fühlen, wir wollen sie immer alle in ein einziges gefühl hineinzwängen, das einer einzigen idealgestalt entsprechen soll. aber nimm doch mal einen bleistift und versuche, das porträt einer frau zu zeichnen, die alles hat, was du bei den frauen finden willst. versuche es. eine, die alles glaubt, was du ihr sagst, aber zugleich ein scharfes urteilungsvermögen hat, die an dir hängt und dabei völlig eigenständig ist, die sanft und zärtlich, aber auch unberechenbar ist, eine , die die geheimsten winkel deiner seele kennt, dir aber zugleich jede rolle glaubt, die du zu spielen beliebst. eine, die da ist, wenn du in schwierigkeiten bist, sich dir aber auch ständig entzieht, die durchschaubar ist, als ob sie aus glas wäre, und zugleich voller geheimnisse, die das gleiche macht, wie du, aber dich doch immer wieder überrascht, die dich keine mühe kostet und zugleich ein wunderbares präsentationsobjekt ist. eine, die reifer ist als du und zugleich ein kleines mädchen, die dir gleicht und doch ganz anders ist, dieselbe sprache spricht wie du, aber vom andern ende der welt kommt. kannst du sie dir vorstellen?

some people

Some people just talk constantly

to avoid a conversation

Some people smile so happily

to hide their desperation

some people never get what they need

cause only what they want they know

some people refuse to plant a seed

and get confused if there’s nothing to grow

some people don’t say what they think

so they can think what they would say

some people are afraid to sink

the deepest ground is where they stay

 

too many thoughts

too many things to see

too many thoughts to think

too many I's to be

too many thoughts to think

too many ways to go

too many thoughts to think

too many facts to know

too many thoughts to think

too many issues to deal

too many thoughts to think

too many wounds to heal

too many thoughts to think

would you please stop

and drop 

your pain

would you please breathe

and leave

your brain

 

just cry

not knowing why

labyrinth


Ein Sinnbild, geheimnisvoll und alt,

durchzieht die Mythen und die Sagen,

verschlungen, verwunden in Gestalt,

mutig, die den Eintritt wagen.

Ein Tritt, ein falscher vor eine Wand,

so viele Richtungen zu wählen

Ein Schlaufen drehendes, schlängelndes Band,

die Möglichkeiten kaum zu zählen.

Unterwegs auf dieser wirren Reise,

zuweilen verloren, gefangen, verirrt,

voller Angst drehend im Kreise,

müde, verzweifelt, desorientiert.

Und dennoch Suche bis zu Schluss,

bis zum Zentrum, dann zurück,

nach all der Mühe, dem Verdruss,

endlich Erlösung und Lebensglück.

 

Auch die Wege und Pfade des Lebens,

verwickeln sich und führen ins Leere,

doch kaum ein Entschluss ist wirklich vergebens,

stellt eine Wand sich in die Quere.

Aus Wand kann Wandlung werden dann,

wenn entdeckt wird, was tief drinnen,

und mit der Kraft der Mitte kann,

ein jeder nur sich selbst gewinnen.

 

 

 

 

 

aufhören


aufhören
worauf hören
und welchen dingen nicht mehr die ohren leihen?

aufhören
worauf hören?
auf die tausend stimmen, die alle stimmen
in deinem geist
denn du weißt
all diese stimmen, die bist du
doch welchen hörst du am meisten zu?